Sonntag, 11. Juli 2021

Zufall

Wir Verschwörungstheoretiker neigen ja bekanntlich dazu, Zusammenhänge zu sehen, wo keine Zusammenhänge gesehen werden sollen, bzw. wie Verschwörungstheoretikertheoretiker Prof. Butter sagen würde, keine Zusammenhänge vorhanden sind. Er würde (hat er nicht bereits? man weiß so wenig) selbstverständlich von purem Zufall sprechen, dass ganz plötzlich im zeitlichen Zusammenhang der WEF-Übung "Cyber Polygon" Hacker-Angriffe in den USA, Deutschland, der Schweiz, der Ukraine und im Iran (Liste natürlich unvollständig) Teile der Infrastruktur lahmlegen. 

Er würde von Zufall sprechen, dass sich angesichts der langsam erwachenden Impfskepsis in der Bevölkerung in den Medien immer mehr Extremisten aus Politik und Wissenschaft unwidersprochen darüber verbreiten dürfen, mit welchen ganz offen totalitär-faschistoiden Methoden die zurückhaltenden Bürger gebrochen werden sollten.

Wie von ungefähr eröffnen diese Zufälle zum einen Windows of opportunity (in der Vergangenheit für Bürgerrechtsbeschränkungen wegen des Kampfes gegen Terrorismus oder Viren) oder verschieben zum andern den Diskursrahmen (Overton-Fenster) hin zur bislang nicht vorstellbaren Rechtfertigung von Gewalt.

Auf die Hacker-Angriffe, hinter denen natürlich der Russe steckt, gehe ich jetzt nicht ein. Die vermeintlichen Cyberattacken werden zu verschärften Reglementierungen und Kontrollen des Interents führen. War es bisher die Senderseite, die mit Attributen wie "rechts" und "antisemitisch" diskrediert werden konnte, so wird künftig die Empfängerseite verstärkt, zu ihrem eigenen Schutz selbstverständlich, überwacht und begrenzt und im Zweifel kriminalisiert.

Zu den Angriffen auf die rechtliche, ja körperliche Integrität der Bürger durch bislang wenig bekannte öffentliche Personen, vom Bürgermeister bis Verbandsfunktionär, vom Politikerdarsteller bis zum Journalistenimmitator, drängen sich andere Gedanken auf.

Wie verkommen ist unser Gemeinwesen inzwischen, dass sich derartige Gestalten nicht nur in ihre asozialen Medien wie Facebook oder Twitter erleichtern dürfen, sondern in Print, Funk und Fernsehen breiten Raum bekommen, ihre perversen Phantasien und durchaus strafbewehrten (§ 130 StGB) Auswürfe einer angststarren Öffentlichkeit zu unterbreiten. Ob diese Figuren überhaupt irgendwelche Entscheidungen treffen könnten, ist dabei völlig unerheblich, denn der Zweck dieser Aktionen liegt darin, den noch mündigen Bewohnern dieses Landes klarzumachen: „Wir, die Macht, können alles mit euch machen. Bildet euch keine Schwachheiten ein. Wenn wir euch bisher noch gewähren ließen, geschah das bestenfalls aus Desinteresse.“

Diejenigen, die nicht wichtig sind, werden ignoriert. Diejenigen, die im Wege stehen könnten, werden beseitigt. Gleich zu Beginn der Corona-Kampagne wurde der bekannte und erwiesenermaßen auf diesem Gebiet kompetente Politiker und Mediziner Wolfgang Wodarg, der den Verantwortlichen bereits vor zehn Jahren erfolgreich in die Suppe gespuckt hatte, exemplarisch ausgeschaltet, sogar durch bis dahin als integer geltende Kabarettisten. Kritische Wissenschaftler, Journalisten ohne Zahl und vereinzelte Künstler sollten folgen. Dass die Delegitimierung von Beginn an mit aller Schärfe auf allen offiziellen Kanälen vollzogen wurde, machte klar, wie wichtig es den Eliten war, ihre Agenda dieses Mal ungestört durchzusetzen.

Wohl uns, die wir hinreichend irrelevant sind. Wir werden als Nischenbewohner überleben, private Restfreiräume erhalten, Parallel-Leben führen und Schopenhauer folgen, darunter machen wir es nicht: „Man muss denken wie die wenigsten und reden wie die meisten“ (gut, er hat das auf was ganz anderes bezogen, auf den sprachlichen Ausdruck zur Vermittlung von Gedanken, aber es klingt so schön).

Wir bleiben unter dem Radar, denn wenn wir den Kopf heben würden, müssten wir womöglich hören: „Widerstand ist zwecklos, Sie werden assimiliert“.

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