Samstag, 23. März 2013

Alle reden vom Wetter...

Es ist Frühling. Und es ist kalt. Das mögen die Leute nicht. Sie mosern, meckern und meutern. Kein unverbindlicher Gesprächsbeginn, kein Smalltalk ohne mehr oder weniger deutliches Augenverdrehen und sich beschweren über einen nicht enden wollenden Winter. Ich kann dem dann nur Konventionen einhaltend und so ein kontroverses Gespräch vermeidend  unengagiert nickend stumm ausweichen. Ich finde das Wetter in Ordnung.

Nun ist es nicht so, dass ich den Sommer gar nicht mag. Es gibt hier gediegene Biergärten: Schattig am Wasser und nahe der eine für den Nachmittag, weiter draußen, fern vom Gestank und Lärm der Stadt der andere für lange Abende bei lauer Luft und Dämmerung um elf. Des erfreuet sich mein Herz. Das kühle perlende Getränk, die aromatische Zigarette (ja, in Hannover darf man noch im Freien rauchen), das anregende Gespräch: Das ist sehr schön!

Aber der ganze Rest...

Hitze, Schwüle, Schweiß. Stechende Sonne, stickige, stinkende Stadtluft, miefige Mitmenschen, die einen durch aufdringliche Körperlichkeit belästigen und lärmen. Ja, lärmen! Es scheint ein Gesetz zu geben, dass sich der gemeine (wörtlich!) Mitmensch im Sommer im Freien aufzuhalten und seiner Lebensfreude dadurch Ausdruck zu verleihen hat, dass er lärmt. Selbst wenn er zu Hause bleibt, sitzt er auf dem Balkon, grillt und säuft und johlt zu impertinenter Bumsmusik (gerne Ballermann-Hits 1-6) bis spät in die Nacht, ja, bis in den frühen Morgen, gerne während der Woche, denn im Sommer hat immer jemand Urlaub und kümmert sich um seine arbeitenden, den Nachtschlaf benötigenden Mitbürger einen Scheißdreck. Nein, das muss ich nicht haben.

Dann: Wie entgeht man Wärme, wenn man gerade keine Wärme haben will? Man hält sich in klimatisierten Räumen auf. Toll! In Räumen, die man dann besser nicht mehr  verlässt, oder wie? Den ganzen Tag im Museum, oder was? Man zieht sich nicht viel an. Das machen nicht wenige und das sieht nicht immer gut aus. Wenn man dann, zu Selbsteinschätzung in der Lage, eigentlich wenig geneigt ist, die eigenen Gestalt und ihre eher mittig angeordneten volumenoptimierten Bestandteile noch durch Knappheit der Kleidung zu betonen, Verhüllendes aber der Wärme wegen nicht in Betracht kommt, angezogen zu werden, mag man Sommerhitze nicht recht leiden.

Wie angenehm ist es hingegen im Winter: Es ist kalt, die Luft ist klar. Und wenn ich keine Kälte haben mag, bleibe ich im Hause oder ziehe mich warm an und gehe hinaus in Gottes freie Natur. Kaum ein Mensch, kein Lärm. Ich kann mich bewegen, wo ich möchte. Ich kann frei atmen und gerate nur in Schweiß, wenn ich es will. Aah!

Und wenn es dann, so wie jetzt, schon frühlingshaft lange hell ist, denke ich mir: So kann es gerne bleiben.

Mittwoch, 20. März 2013

Not macht böse

Ich habe keine Ahnung, wie in der Linken der Glaube überleben konnte, die Not müsse nur groß genug sein, damit sich "das Volk" erhebe und womöglich eine bessere Welt, wenn nicht gar eine gerechtere entstehen könnte. Armut ist kein großer Glanz von innen (Rilke hat das anders gemeint, jaja) Armut erzeugt selten Solidarität, Armut mach egoistisch, gierig, rücksichtslos. Not macht böse! Solange und gerade, wenn es gesellschaftliche Ungleichheit gibt. Revolutionen geschehen nicht, wenn die Not am größten ist, sondern dann, wenn das Gefühl vorherrscht, es brauche nur noch ein wenig, um die herrschenden, aber überlebten Strukturen zu stürzen. Und nicht einmal dann ist klar, in welche Richtung sie stürzen, am ehesten immer noch in die Barbarei.
Dazu auch Roberto de Lapuente

Mittwoch, 13. März 2013

Wir sind Papst - na also!

Der erste Franz auf dem Papstthron - das hat aber auch gedauert. Aber jetzt ist es soweit: Als Franciscus  (latinisierte Form von Franz, welches hinwiederum die Kurzform von Franderich ist) hat er es geschafft.

Nicht nur König, sondern auch Papst! Das ist es jetzt aber auch.

In Deutschland heißt der Papst selbstverständlich Franz. Wem das, wie dem Kirchenhistoriker Aschoff zu kumpelig klingt, mag und soll den vollständigen deutschen Namen Franderich verwenden.


Papst Fritz (rechts) kann sich jetzt auch einmal entspannt einen genehmigen. Papst Franz wird ihn bei seiner aufreibenden Arbeit sicher unterstützen können.

Mittwoch, 6. März 2013

Ein bisschen viel auf einmal...


Es ist sicher kein Weltgesetz, dass sich Unglücks- und Todesfälle zu bestimmten Zeiten ballen. Aber wieder einmal sind gleich zwei bedeutende Menschen fast zeitgleich  gestorben. Gut, es mögen sicher einige mehr als diese zwei am 5. März 2013...

Dieter Pfaff und Hugo Chávez, dieser Soldat des Volkes, jener Polizeiobermeister Otto Schatzschneider.

Gute wesentliche Männer beide.