Samstag, 3. September 2016

Großes

Wenige Monate nachdem Philipp Christoph von Königsmarck am beziehungsweise vom hannoverschen Hof verschwunden war, schrieb Lieselotte von der Pfalz an die Kurfürstin Sophie von Hannover über ihren augenblicklichen Aufenthaltsort Fontainebleau:
9. Oktober 1694  
Sie, liebe Tante, sind in der glücklichen Lage, scheißen gehen zu können, wann immer Sie wollen. Scheißen Sie also nach Belieben. Ich hingegen bin hier nicht in der selben Lage. Ich bin dazu verpflichtet, meinen Kackhaufen bis zum Abend aufzuheben. Es gibt nämlich keinen einzigen Leibstuhl in den Häusern an der Waldseite. So habe ich den Kummer, hinaus gehen zu müssen, wenn ich scheißen will. Das ärgert mich, weil ich bequem scheißen will, und ich scheiße nicht bequem, wenn mein Arsch sich nicht hinsetzen kann.

E-Bike

Es sind im Wesentlichen drei Kategorien von Pedelec-Fahrern, die mir morgens auf meinem Arbeitsweg begegnen:

Die Hidrofugal-Fraktion
will möglichst schweißfrei den Arbeitsplatz erreichen und fährt nicht allzu zügig.

Die Voltaren-Fraktion
hat Probleme mit Rücken, Hüften oder Knien und fährt entspannt ohne allzu große Kraftanstrengung.

Die Viagra-Fraktion
ignoriert, dass sie ein Motorfahrzeug benutzt, hält sich für unsagbar tough, ist sportgekleidet und behelmt und rast mit verbissen stolzem Gesichtsausdruck an den ganzen Luschen vorbei.

Samstag, 27. August 2016

Heimat

Wenn man abends von der Arbeit nach Hause rutscht über die unermesslichen Weiten seiner hannoverschen Heimat (hinten rechts die gewaltige Kuppel des Neuen Rathauses und der steil emporragende Turm der Marktkirche), spürt man, was Heimat ist: Wolken, Schlick und Modder.