Ich habe keine Ahnung, wie in der Linken der Glaube überleben konnte, die Not müsse nur groß genug sein, damit sich "das Volk" erhebe und womöglich eine bessere Welt, wenn nicht gar eine gerechtere entstehen könnte. Armut ist kein großer Glanz von innen (Rilke hat das anders gemeint, jaja) Armut erzeugt selten Solidarität, Armut mach egoistisch, gierig, rücksichtslos. Not macht böse! Solange und gerade, wenn es gesellschaftliche Ungleichheit gibt. Revolutionen geschehen nicht, wenn die Not am größten ist, sondern dann, wenn das Gefühl vorherrscht, es brauche nur noch ein wenig, um die herrschenden, aber überlebten Strukturen zu stürzen. Und nicht einmal dann ist klar, in welche Richtung sie stürzen, am ehesten immer noch in die Barbarei.
Dazu auch Roberto de Lapuente
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