Mit welcher Wut von der Regierungslinie abweichende Ansichten in erschütternd vielen Bereichen öffentlicher bzw. veröffentlichter Meinung behandelt werden, könnte erstaunen. Allerdings nur, solange man sich der Hoffnung hingibt, der Mensch sei - zumal in der Masse - vernunftbegabt. Fähig zu vernünftigem Handeln sicher, aber derart von seinen Emotionen bestimmt, dass man Kopfschmerzen davon bekommt.
Der Kognitionswissenschaftler Mausfeld hatte vor nicht einmal einem Jahr seine Gedanken zum Thema Macht und Angst zusammengetragen. Und wie um ihn Punkt für Punkt zu bestätigen, können wir momentan beobachten, wie mit Methoden der kollektiven Angsterzeugung staatliche Maßnahmen ohne Widerstand seitens der Bevölkerung oder der Medien durchgesetzt werden, die die bürgerlichen Freiheiten, ja die Bürgerrechte in toto schlankweg außer Kraft setzen. Und jeder, der es auch nur wagt, die Weisheit dieser Entscheidungen, ihre Notwendigkeit, ihren Umfang, ihre Begründung zu hinterfragen, wird - inzwischen nahezu flächendeckend - delegitimiert, beschimpft, verlacht, dass es einen graust, angesichts dieser Manifestation des Mob!
Es ist die eigentlich paradox wirkende Beobachtung zu machen, dass bei zunehmender Rigidität der staatlichen Einschränkungen die Bereitschaft zum Diskurs abnimmt, bei gleichzeitiger Zunahme der Bereitschaft zur Denunziation abweichenden Verhaltens.
Wir besichtigen den Obrigkeitsstaat mit seinen Untertanen, die schulterzuckend die Weisungen ihrer Herren hinnehmen, ängstlich, autoritätsgläubig und denkscheu, arrangiert mit dem Leben im Nachtwächterstaat.
Aber bitte nennt euch nie mehr Demokraten!
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