Was verstört, ist die hemmungslose Brutalität, mit der man Whistleblower wie Manning und Snowdon oder Enthüller wie Assange verfolgt.
Man gibt sich nicht einmal mehr die Mühe, so zu tun, als würde man die Bedeutung der Kontrollfunktion einer freien Presse für die Demokratie achten.
Es wäre in den genannten Fällen ein Leichtes gewesen, diese Männer öffentlich zu ehren, einige Bauern zu opfern, Besserung zu geloben, dann aber grundsätzlich so weiter zu machen wie zuvor.
Aber die offen gezeigte Rachsucht will etwas deutlich machen: Wir haben es nicht nötig, unser wahres Gesicht noch hinter der Maske von Recht, Fairness, Anstand zu verbergen. Wir haben die absolute Macht, uns als die Bestien zu zeigen, die wir sind. Und wir werden mit jedem so verfahren, der uns im Wege steht.
Es ist eine Warnung - und sie funktioniert!
Freitag, 23. November 2018
Freitag, 18. August 2017
Erstaunlich?
Mich erstaunt gegenwärtig, dass einer wirtschafts-, sozial- und außenpolitsch deutlichen Rechtsdominanz eine gesellschaftspolitisch und kulturelle Linksdominanz gegenübersteht. Wobei weiter zu konstatieren ist, das sich die Rechtsdominanz im wesentlichen geschmeidig und modern gibt, die Linksdominanz hingegen äußerst doktrinär und starr auftritt.
Samstag, 3. September 2016
Großes
Wenige Monate nachdem Philipp Christoph von Königsmarck am beziehungsweise vom hannoverschen Hof verschwunden war, schrieb Lieselotte von der Pfalz an die Kurfürstin Sophie von Hannover über ihren augenblicklichen Aufenthaltsort Fontainebleau:
9. Oktober 1694
Sie, liebe Tante, sind in der glücklichen Lage, scheißen gehen zu können, wann immer Sie wollen. Scheißen Sie also nach Belieben. Ich hingegen bin hier nicht in der selben Lage. Ich bin dazu verpflichtet, meinen Kackhaufen bis zum Abend aufzuheben. Es gibt nämlich keinen einzigen Leibstuhl in den Häusern an der Waldseite. So habe ich den Kummer, hinaus gehen zu müssen, wenn ich scheißen will. Das ärgert mich, weil ich bequem scheißen will, und ich scheiße nicht bequem, wenn mein Arsch sich nicht hinsetzen kann.
E-Bike
Es sind im Wesentlichen drei Kategorien von Pedelec-Fahrern, die mir morgens auf meinem Arbeitsweg begegnen:
Die Hidrofugal-Fraktion
will möglichst schweißfrei den Arbeitsplatz erreichen und fährt nicht allzu zügig.
Die Voltaren-Fraktion
hat Probleme mit Rücken, Hüften oder Knien und fährt entspannt ohne allzu große Kraftanstrengung.
Die Viagra-Fraktion
ignoriert, dass sie ein Motorfahrzeug benutzt, hält sich für unsagbar tough, ist sportgekleidet und behelmt und rast mit verbissen stolzem Gesichtsausdruck an den ganzen Luschen vorbei.
Die Hidrofugal-Fraktion
will möglichst schweißfrei den Arbeitsplatz erreichen und fährt nicht allzu zügig.
Die Voltaren-Fraktion
hat Probleme mit Rücken, Hüften oder Knien und fährt entspannt ohne allzu große Kraftanstrengung.
Die Viagra-Fraktion
ignoriert, dass sie ein Motorfahrzeug benutzt, hält sich für unsagbar tough, ist sportgekleidet und behelmt und rast mit verbissen stolzem Gesichtsausdruck an den ganzen Luschen vorbei.
Samstag, 27. August 2016
Heimat
Samstag, 29. August 2015
Die Mutigen
Ich mag es wirklich nicht mehr hören, wenn Unternehmenssanierer, -reformer und -kahlschläger von Mut sprechen und ihren eigenen meinen. Da ist die Rede von mutigen Entscheidungen, vom Überwinden von Ängsten, vom Aushalten, vom Ertragen auch schmerzhafter Konsequenzen.
Wer ist mutig?
Nicht vergessen: Auch Heinrich Himmler hat in seiner berüchtigten Posener Rede davon gesprochen, wie mutig seine Leute im Angesicht von 100, 1000 Leichen waren und dabei anständig(!) geblieben sind.
Und wehe, wir wehren uns gegen den Arschtritt, wir Besitzstandswahrer, Ewiggestrigen, Reformgegner und Verhinderer.
Wer ist mutig?
"Ich bin so mutig und traue mich, dir in den Arsch zu treten, das musst DU aushalten, dafür muss ICH dein Geschrei ertragen."
Nicht vergessen: Auch Heinrich Himmler hat in seiner berüchtigten Posener Rede davon gesprochen, wie mutig seine Leute im Angesicht von 100, 1000 Leichen waren und dabei anständig(!) geblieben sind.
"Von Euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht."
Natürlich verbietet es sich, unsere Konzernlenker mit der SS zu vergleichen. Dennoch: Es sind die Täter, die sprechen, vergessen wir das nicht, wenn sie uns erzählen, wie tapfer sie notwendige Entscheidungen getroffen haben, die schmerzhafte Folgen zeitigten.
Und wehe, wir wehren uns gegen den Arschtritt, wir Besitzstandswahrer, Ewiggestrigen, Reformgegner und Verhinderer.
Samstag, 4. Juli 2015
Das Böse
Was kann einen mit 57 Jahren fassungslos machen? Abgesehen von Unfälle und Schicksalsschläge im persönlichen Umfeld, eigentlich wenig.
Das meint nicht, dass ich zu abgebrüht bin, um durch irgendein Ereignis berührt zu werden. Ich rede nicht von Erschütterung, Mitleid, Wut angesichts von Verbrechen oder Krieg. Fassungslos macht mich immer noch der Anblick des Bösen. Und zwar das Böse, welches als Selbstzweck existiert. Nicht "das Böse", das wie ein Dämon in Menschen fahre und sie zu Unrecht und schlimmen Taten verleite, wie es fundamental-religiösen US-Amerikaner bestimmter Kategorie begreifen - eine Auffassung allerdings, die tief in der amerikanischen Seele verwurzelt scheint, widergespiegelt in zahlreichen Mainstream-Serienproduktionen des Kriminalgenres, wo jeder Normverstoß geahndet werden muss als Ausfluss des Bösen, der durch nichts gemildert werden kann.
Mich machen Menschen fassungslos, die Böses tun, nur weil sie es können. Die bewusst Unrecht tun, nicht um etwas anderes zu erreichen, sondern nur, um Unrecht zu tun. So macht mich der Räuber, der einen anderen Menschen niederschlägt, um ihn zu berauben, zornig, aber nicht fassungslos. Der unter Testosteron leidende Jungmann, der sich ständig beleidigt fühlt und bei jeder sich bietenden Gelegenheit zuschlägt, ist ein Arschloch, das gehörig eingenordet gehört - mit Sozialdienst beispielsweise, wie Latrinenschrubben im Pflegeheim, höhö.
Was aber treibt den Mann, die Frau (oh ja, auch Frau), der oder die andere Menschen quälen, nur um zu quälen, nur um Leid zuzufügen. Wenn es wenigstens sexuelle Lust wäre, die sie empfinden. Auch der Sadist macht mich nicht fassungslos. Und der willkürlich Gewalt ausübende Despot verbreitet Angst und festigt seine Herrschaft. Das ist niederträchtig, aber begreifbar, fassbar.
Was aber treibt Kai Diekmann, wenn er die BILD-Leser abstimmen lässt:
"Sollen wir Griechenland mit weiteren Steuermilliarden unterstützen?"
Denn Diekmann weiß: Bei den im Raume stehenden Geldern handelt es sich weder um Steuergelder, noch wird Griechenland unterstützt.
Was also treibt Kai Diekmann?
Das meint nicht, dass ich zu abgebrüht bin, um durch irgendein Ereignis berührt zu werden. Ich rede nicht von Erschütterung, Mitleid, Wut angesichts von Verbrechen oder Krieg. Fassungslos macht mich immer noch der Anblick des Bösen. Und zwar das Böse, welches als Selbstzweck existiert. Nicht "das Böse", das wie ein Dämon in Menschen fahre und sie zu Unrecht und schlimmen Taten verleite, wie es fundamental-religiösen US-Amerikaner bestimmter Kategorie begreifen - eine Auffassung allerdings, die tief in der amerikanischen Seele verwurzelt scheint, widergespiegelt in zahlreichen Mainstream-Serienproduktionen des Kriminalgenres, wo jeder Normverstoß geahndet werden muss als Ausfluss des Bösen, der durch nichts gemildert werden kann.
Mich machen Menschen fassungslos, die Böses tun, nur weil sie es können. Die bewusst Unrecht tun, nicht um etwas anderes zu erreichen, sondern nur, um Unrecht zu tun. So macht mich der Räuber, der einen anderen Menschen niederschlägt, um ihn zu berauben, zornig, aber nicht fassungslos. Der unter Testosteron leidende Jungmann, der sich ständig beleidigt fühlt und bei jeder sich bietenden Gelegenheit zuschlägt, ist ein Arschloch, das gehörig eingenordet gehört - mit Sozialdienst beispielsweise, wie Latrinenschrubben im Pflegeheim, höhö.
Was aber treibt den Mann, die Frau (oh ja, auch Frau), der oder die andere Menschen quälen, nur um zu quälen, nur um Leid zuzufügen. Wenn es wenigstens sexuelle Lust wäre, die sie empfinden. Auch der Sadist macht mich nicht fassungslos. Und der willkürlich Gewalt ausübende Despot verbreitet Angst und festigt seine Herrschaft. Das ist niederträchtig, aber begreifbar, fassbar.
Was aber treibt Kai Diekmann, wenn er die BILD-Leser abstimmen lässt:
"Sollen wir Griechenland mit weiteren Steuermilliarden unterstützen?"
Denn Diekmann weiß: Bei den im Raume stehenden Geldern handelt es sich weder um Steuergelder, noch wird Griechenland unterstützt.
Was also treibt Kai Diekmann?
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